Der Standort Deutschland ist attraktiver denn je. Maria Franic

Drohende Klimakatastrophe, vergeigte Gesundheitsreform, neue Fälle der Vogelgrippe in Großbritannien und Kylie hat sich von ihrem Olivier getrennt. Haben Sie auch die Nase voll von den vielen Negativmeldungen, mit denen uns die Medien zumüllen? Hier ist etwas Balsam für Ihre geschundene Seele. Spiegel Online meldet, dass der Trend zur Jobverlagerung ins billige Ausland scheinbar gestoppt ist. Auch Axel Nitschke, Chefvolkswirt des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) bestätigt: «In den letzten Jahren hat der Druck, Jobs zu verlagern, nachgelassen.» Das ist kein Bauchgefühl, denn die Zahlen sprechen eine klare Sprache. Nach IHK-Schätzungen sind im vergangenen Jahr 50.000 Stellen - man spricht von meist einfachen Tätigkeiten - ins Ausland exportiert worden. Gleichzeitig entstanden jedoch in Deutschland rund 60.000 neue Jobs. Das ist bemerkenswert, denn seit dem Jahr 2000 wurden nun erstmals mehr Stellen geschaffen als durch Abwanderung vernichtet. Die Rückbesinnung auf good old Germany hat natürlich nichts mit Patriotismus zu tun - und das ist gut so, denn die Sache rechnet sich doch. Aha! Der Süßwarenhersteller Katjes hat seine Werke in Italien und Finnland Mitte des vergangenen Jahres geschlossen. «Hier haben wir die Qualität besser unter Kontrolle», erklärt ein Sprecher des Unternehmens, das inzwischen ausschließlich in Deutschland produziert. Auch Stiebel Eltron, seines Zeichens international tätiger Hersteller von Warmwasser- und Heizgeräten, hat vor wenigen Wochen seine Fertigung einer aufgekauften slowakischen Firma nach Eschwege verlagert. Das sind nur zwei von vielen Beispielen, die zeigen, dass Deutschland auch in einer globalisierten Welt ein attraktiver Produktionsstandort ist.

Viele Auswanderer sind reumütig nach Deutschland zurückgekehrt, weil sie mit den Standortbedingungen in der Fremde nicht zurecht kamen, Sprach- bzw. Mentalitätsprobleme hatten, Abstriche in Bezug auf ihre Qualitätsvorstellungen machen mussten oder nicht die erhofften Absatzmärkte für ihre Produkte fanden. Die gesteigerte Produktivität, moderate Lohnforderungen und sinkende Lohnstückkosten erleichtert ihnen nun den Weg zurück in die neue alte Heimat. «Da gibt es keinen Grund mehr, ins Ausland abzuwandern», bilanziert auch Frank Wallau, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) in Bonn, der weitere Anzeichen für Rückverlagerungen sieht. Das sind doch herrliche Zukunftsaussichten, oder? Denken Sie daran, wenn Sie sich demnächst wieder über Statements, Jahrhundert-Reförmchen oder Entscheidungen der Feudaldemokraten aus Berlin ärgern. In ihren bürgerfremden Wolkenkuckuksheimen glauben sie wirklich, die Väter dieses Erfolgs zu sein. Doch wir wissen es besser. Mit Fleiß, Disziplin und Lohneinbußen haben wir Bürger die Dinge zum Positiven verändert. Es stimmt also doch: Du bist Deutschland und ich muss sagen, ich finde Dich echt geil!